§ 78 OWiG. Weitere Verfahrensvereinfachungen

Gesetz über Ordnungswidrigkeiten (OWiG) vom 24. Mai 1968
[1. Januar 2018]
1§ 78. Weitere Verfahrensvereinfachungen.
2(1) 3[1] Statt der Verlesung einer Urkunde kann das Gericht dessen wesentlichen Inhalt bekanntgeben; dies gilt jedoch nicht, soweit es auf den Wortlaut der Urkunde ankommt. 4[2] Haben der Betroffene, der Verteidiger und der in der Hauptverhandlung anwesende Vertreter der Staatsanwaltschaft von dem Wortlaut der Urkunde Kenntnis genommen oder dazu Gelegenheit gehabt, so genügt es, die Feststellung hierüber in das Protokoll aufzunehmen. 5[3] Soweit die Verlesung von Urkunden von der Zustimmung der Verfahrensbeteiligten abhängig ist, gilt dies auch für das Verfahren nach den Sätzen 1 und 2.
6(2) § 243 Absatz 4 der Strafprozessordnung gilt nur, wenn eine Erörterung stattgefunden hat; § 273 Absatz 1a Satz 3 und Absatz 2 der Strafprozessordnung ist nicht anzuwenden.
7(3) Im Verfahren gegen Jugendliche gilt § 78 Abs. 3 des Jugendgerichtsgesetzes entsprechend.
8(4) Wird gegen einen Jugendlichen oder Heranwachsenden eine Geldbuße festgesetzt, so kann der Jugendrichter zugleich eine Vollstreckungsanordnung nach § 98 Abs. 1 treffen.
9(5) (weggefallen)
Anmerkungen:
1. 1. Oktober 1968: § 112 S. 1 des Gesetzes vom 24. Mai 1968.
2. 1. April 1987: Artt. 1 Nr. 16 Buchst. a, 9 Abs. 1 des Gesetzes vom 7. Juli 1986.
3. 1. Januar 2018: Artt. 8 Nr. 10 Buchst. a, 33 Abs. 1 des Gesetzes vom 5. Juli 2017.
4. 1. Januar 2018: Artt. 8 Nr. 10 Buchst. b, 33 Abs. 1 des Gesetzes vom 5. Juli 2017.
5. 1. Januar 2018: Artt. 8 Nr. 10 Buchst. c, 33 Abs. 1 des Gesetzes vom 5. Juli 2017.
6. 4. August 2009: Artt. 2, 3 des Zweiten Gesetzes vom 29. Juli 2009.
7. 1. April 1987: Artt. 1 Nr. 16 Buchst. b, 9 Abs. 1 des Gesetzes vom 7. Juli 1986.
8. 1. April 1987: Artt. 1 Nr. 16 Buchst. b, 9 Abs. 1 des Gesetzes vom 7. Juli 1986.
9. 1. September 2004: Artt. 5 Nr. 5, 14 S. 1 des Gesetzes vom 24. August 2004.

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