§ 239 AO. Festsetzung der Zinsen

Abgabenordnung (AO) vom 16. März 1976
L 334 vom 27.12.2019, S. 155).} vom 25. Juni 2021, Bundesgesetzblatt Teil I 2021 Nummer 37 vom 30. Juni 2021 Seite 2083-2098
[22. Juli 2022]
1§ 239. Festsetzung der Zinsen.
(1) 2[1] Auf die Zinsen sind die für die Steuern geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, jedoch beträgt die Festsetzungsfrist zwei Jahre. [2] Die Festsetzungsfrist beginnt:
  • 31. in den Fällen des § 233a mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem die Steuer festgesetzt, aufgehoben, geändert oder nach § 129 berichtigt worden ist,
  • 42. in den Fällen des § 234 mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem die Stundung geendet hat,
  • 53. in den Fällen des § 235 mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem die Festsetzung der hinterzogenen Steuern unanfechtbar geworden ist, jedoch nicht vor Ablauf des Kalenderjahres, in dem ein eingeleitetes Strafverfahren rechtskräftig abgeschlossen worden ist,
  • 64. in den Fällen des § 236 mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem die Steuer erstattet oder die Steuervergütung ausgezahlt worden ist,
  • 75. in den Fällen des § 237 mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem ein Einspruch oder eine Anfechtungsklage endgültig erfolglos geblieben ist, und
  • 86. in allen anderen Fällen mit Ablauf des Kalenderjahrs, in dem der Zinslauf endet.
9[3] Die Festsetzungsfrist läuft in den Fällen des § 233a nicht ab, solange die Steuerfestsetzung, ihre Aufhebung, ihre Änderung oder ihre Berichtigung nach § 129 noch zulässig ist.
10(2) [1] Zinsen sind auf volle Euro zum Vorteil des Steuerpflichtigen gerundet festzusetzen. [2] Sie werden nur dann festgesetzt, wenn sie mindestens zehn Euro betragen.
11(3) Werden Besteuerungsgrundlagen gesondert festgestellt oder wird ein Steuermessbetrag festgesetzt, sind die Grundlagen für eine Festsetzung von Zinsen
  • 1. nach § 233a in den Fällen des § 233a Absatz 2a oder
  • 2. nach § 235
gesondert festzustellen, soweit diese an Sachverhalte anknüpfen, die Gegenstand des Grundlagenbescheids sind.
12(4) Werden wegen einer Steueranmeldung, die nach § 168 Satz 1 einer Steuerfestsetzung unter Vorbehalt der Nachprüfung gleichsteht, Zinsen nach § 233a festgesetzt, so steht diese Zinsfestsetzung ebenfalls unter dem Vorbehalt der Nachprüfung.
13(5) Die Festsetzung von Zinsen nach § 233a hat Bindungswirkung für Zinsfestsetzungen nach den §§ 234, 235, 236 oder 237, soweit auf diese Zinsen nach § 233a festgesetzte Zinsen anzurechnen sind.
Anmerkungen:
1. 1. Januar 1977: § 415 Abs. 1 des Gesetzes vom 16. März 1976, Artt. 10 Nr. 1, 20 Abs. 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006.
2. 22. Juli 2022: Artt. 1 Nr. 6 Buchst. a Doppelbuchst. aa, 3 des Gesetzes vom 12. Juli 2022.
3. 30. Dezember 1993: Artt. 26 Nr. 32 Buchst. a, 34 Abs. 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 1993.
4. 3. August 1988: Artt. 15 Nr. 7 Buchst. b, 29 Abs. 1 des Gesetzes vom 25. Juli 1988.
5. 3. August 1988: Artt. 15 Nr. 7 Buchst. b, 29 Abs. 1 des Gesetzes vom 25. Juli 1988.
6. 3. August 1988: Artt. 15 Nr. 7 Buchst. b, 29 Abs. 1 des Gesetzes vom 25. Juli 1988.
7. 22. Juli 2022: Artt. 1 Nr. 6 Buchst. a Doppelbuchst. bb, 3 des Gesetzes vom 12. Juli 2022.
8. 22. Juli 2022: Artt. 1 Nr. 6 Buchst. a Doppelbuchst. bb, 3 des Gesetzes vom 12. Juli 2022.
9. 30. Dezember 1993: Artt. 26 Nr. 32 Buchst. b, 34 Abs. 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 1993.
10. 1. Januar 2002: Artt. 23 Nr. 8, 38 Abs. 1 S. 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2000.
11. 1. Januar 2017: Artt. 1 Nr. 43, 23 Abs. 1 S. 1 des Gesetzes vom 18. Juli 2016.
12. 1. Januar 2017: Artt. 1 Nr. 43, 23 Abs. 1 S. 1 des Gesetzes vom 18. Juli 2016.
13. 22. Juli 2022: Artt. 1 Nr. 6 Buchst. b, 3 des Gesetzes vom 12. Juli 2022.

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