§ 388 StPO. Widerklage

Strafprozeßordnung vom 1. Februar 1877
[25. Juli 2015]
1§ 388. 2Widerklage.
3(1) Hat der Verletzte die Privatklage erhoben, so kann der Beschuldigte bis zur Beendigung des letzten Wortes (§ 258 Abs. 2 Halbsatz 2) im ersten Rechtszug mittels einer Widerklage die Bestrafung des Klägers beantragen, wenn er von diesem gleichfalls durch eine Straftat verletzt worden ist, die im Wege der Privatklage verfolgt werden kann und mit der den Gegenstand der Klage bildenden Straftat in Zusammenhang steht.
4(2) [1] Ist der Kläger nicht der Verletzte (§ 374 Abs. 2), so kann der Beschuldigte die Widerklage gegen den Verletzten erheben. [2] In diesem Falle bedarf es der Zustellung der Widerklage an den Verletzten und dessen Ladung zur Hauptverhandlung, sofern die Widerklage nicht in der Hauptverhandlung in Anwesenheit des Verletzten erhoben wird.
5(3) Über Klage und Widerklage ist gleichzeitig zu erkennen.
6(4) Die Zurücknahme der Klage ist auf das Verfahren über die Widerklage ohne Einfluß.
Anmerkungen:
1. 1. April 1924: §§ 43, 40 Abs. 4 der Verordnung vom 4. Januar 1924, Bekanntmachung vom 22. März 1924.
2. 25. Juli 2015: Artt. 1 Nr. 13 S. 3, 10 des Gesetzes vom 17. Juli 2015.
3. 1. Januar 1975: Artt. 21 Nr. 97, 326 Abs. 1 des Gesetzes vom 2. März 1974.
4. 1. Oktober 1950: Artt. 3 Nr. I.169, 8 Nr. I des Gesetzes vom 12. September 1950.
5. 31. August 1942: Artt. 9 § 10 Abs. 1 S. 2, 11 der Ersten Verordnung vom 13. August 1942.
6. 31. August 1942: Artt. 9 § 10 Abs. 1 S. 2, 11 der Ersten Verordnung vom 13. August 1942.