§ 24 GVG

Gerichtsverfassungsgesetz vom 27. Januar 1877
[1. September 2014]
1§ 24.
2(1) [1] In Strafsachen sind die Amtsgerichte zuständig, wenn nicht
  • 31. die Zuständigkeit des Landgerichts nach § 74a, des Schwurgerichts oder des Oberlandesgerichts nach den §§ 120 oder 120b begründet ist,
  • 2. im Einzelfall eine höhere Strafe als vier Jahre Freiheitsstrafe oder die Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus, allein oder neben einer Strafe, oder in der Sicherungsverwahrung (§§ 66 bis 66b des Strafgesetzbuches) zu erwarten ist oder
  • 3. die Staatsanwaltschaft wegen der besonderen Schutzbedürftigkeit von Verletzten der Straftat, die als Zeugen in Betracht kommen, des besonderen Umfangs oder der besonderen Bedeutung des Falles Anklage beim Landgericht erhebt.
[2] Eine besondere Schutzbedürftigkeit nach Satz 1 Nummer 3 liegt insbesondere vor, wenn zu erwarten ist, dass die Vernehmung für den Verletzten mit einer besonderen Belastung verbunden sein wird, und deshalb mehrfache Vernehmungen vermieden werden sollten.
4(2) Das Amtsgericht darf nicht auf eine höhere Strafe als vier Jahre Freiheitsstrafe und nicht auf die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus, allein oder neben einer Strafe, oder in der Sicherungsverwahrung erkennen.
Anmerkungen:
1. 1. Januar 1985: Artt. 22 Nr. 1, [326 Abs. 5 Nr. 3 Buchst. a] des Gesetzes vom 2. März 1974.
2. 1. September 2013: Artt. 2 Nr. 1, 8 Abs. 1 des Dritten Gesetzes vom 26. Juni 2013.
3. 1. September 2014: Artt. 2 Nr. 1, 6 des Gesetzes vom 23. April 2014.
4. 1. März 1993: Artt. 3 Nr. 4 Buchst. b, 15 Abs. 1 des Gesetzes vom 11. Januar 1993.

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