§ 91 EnWG. Gebührenpflichtige Handlungen

Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung (Energiewirtschaftsgesetz - EnWG) vom 7. Juli 2005
[29. Dezember 2023]
1§ 91. Gebührenpflichtige Handlungen.
2(1) [1] Die Regulierungsbehörde erhebt Kosten (Gebühren und Auslagen) für folgende gebührenpflichtige Leistungen:
  • 31. Amtshandlungen auf Grund des § 4a Absatz 1, § 4b Absatz 5 und § 4d;
  • 42. Untersagungen nach § 5 Absatz 5 Satz 1;
  • 3. Amtshandlungen auf Grund von § 33 Absatz 1 und § 36 Absatz 2 Satz 3;
  • 54. Amtshandlungen auf Grund der §§ 7c, 11a, 11b, 12a, 12c, 12d, 12h Absatz 6 Satz 2, der §§ 13b, 13f Absatz 1 Satz 4, von § 13g Absatz 6 Satz 4, § 14 Absatz 2, § 14c Absatz 2 bis 4, § 14e Absatz 5, der §§ 15a, 15b, 17d, 19a Absatz 2, der §§ 20, 21, 21a, 23a, 28a Absatz 3, von § 28b Absatz 1 und 5, § 28f Absatz 1, § 28o Absatz 1 und 2, § 28p Absatz 1 und 5, der §§ 28r, 29, 30 Absatz 2 und 3, der §§ 41c, 57 Absatz 2 Satz 2 und 4 sowie der §§ 57b, 65, 110 Absatz 2 und 4 und Amtshandlungen auf Grund einer Verordnung nach § 21a in der bis zum Ablauf des 28. Dezember 2023 geltenden Fassung dieses Gesetzes oder einer Verordnung nach § 24 in der bis zum Ablauf des 28. Dezember 2023 geltenden Fassung dieses Gesetzes[;]
  • 5. Amtshandlungen auf Grund des § 31 Absatz 2 und 3;
  • 66. Amtshandlungen auf Grund einer Rechtsverordnung nach § 12g Absatz 3 und § 24 Satz 1 Nummer 3;
  • 77. Amtshandlungen auf Grund des § 56;
  • 88. Erteilung von beglaubigten Abschriften aus den Akten der Regulierungsbehörde und die Herausgabe von Daten nach § 12f Absatz 2;
  • 99. Registrierung der Marktteilnehmer nach Artikel 9 Absatz 1 der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011.
[2] Daneben werden als Auslagen die Kosten für weitere Ausfertigungen, Kopien und Auszüge sowie die in entsprechender Anwendung des Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetzes zu zahlenden Beträge erhoben. 10[3] Für Entscheidungen, die durch öffentliche Bekanntmachung nach § 73 Absatz 1a zugestellt werden, werden keine Gebühren erhoben. 11[4] Abweichend von Satz 3 kann eine Gebühr erhoben werden, wenn die Entscheidung zu einem überwiegenden Anteil an einen bestimmten Adressatenkreis gerichtet ist und die Regulierungsbehörde diesem die Entscheidung oder einen schriftlichen Hinweis auf die öffentliche Bekanntmachung förmlich zustellt.
(2) [1] Gebühren und Auslagen werden auch erhoben, wenn ein Antrag auf Vornahme einer in Absatz 1 bezeichneten Amtshandlung abgelehnt wird. 12[2] Wird ein Antrag zurückgenommen oder im Falle des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 5 beiderseitig für erledigt erklärt, bevor darüber entschieden ist, so ist die Hälfte der Gebühr zu entrichten.
13(2a) Tritt nach Einleitung eines Missbrauchsverfahrens nach § 30 Absatz 2 dadurch Erledigung ein, dass die Zuwiderhandlung abgestellt wird, bevor eine Verfügung der Regulierungsbehörde ergangen ist, so ist die Hälfte der Gebühr zu entrichten.
(3) [1] Die Gebührensätze sind so zu bemessen, dass die mit den Amtshandlungen verbundenen Kosten gedeckt sind. 14[2] Darüber hinaus kann der wirtschaftliche Wert, den der Gegenstand der gebührenpflichtigen Handlung hat, berücksichtigt werden. 15[3] Die Gebühr kann aus Gründen der Billigkeit ermäßigt werden.
(4) Zur Abgeltung mehrfacher gleichartiger Amtshandlungen können Pauschalgebührensätze, die den geringen Umfang des Verwaltungsaufwandes berücksichtigen, vorgesehen werden.
(5) Gebühren dürfen nicht erhoben werden
  • 1. für mündliche und schriftliche Auskünfte und Anregungen;
  • 2. wenn sie bei richtiger Behandlung der Sache nicht entstanden wären.
(6) [1] Kostenschuldner ist
  • 161. (weggefallen)
  • 172. in den Fällen des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 1 bis 4, 6, 7 und 9, wer durch einen Antrag die Tätigkeit der Regulierungsbehörde veranlasst hat, oder derjenige, gegen den eine Verfügung der Regulierungsbehörde ergangen ist;
  • 182a. in den Fällen des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 5 der Antragsteller, wenn der Antrag abgelehnt wird, oder der Netzbetreiber, gegen den eine Verfügung nach § 31 Absatz 3 ergangen ist; wird der Antrag teilweise abgelehnt, sind die Kosten verhältnismäßig zu teilen; einem Beteiligten können die Kosten ganz auferlegt werden, wenn der andere Beteiligte nur zu einem geringen Teil unterlegen ist; erklären die Beteiligten übereinstimmend die Sache für erledigt, tragen sie die Kosten zu gleichen Teilen;
  • 193. in den Fällen des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 8, wer die Herstellung der Abschriften oder die Herausgabe von Daten nach § 12f Absatz 2 veranlasst hat;
  • 204. in den Fällen des Absatzes 1 Satz 4 derjenige, dem die Regulierungsbehörde die Entscheidung oder einen schriftlichen Hinweis auf die öffentliche Bekanntmachung förmlich zugestellt hat;
  • 215. in den Fällen des Absatzes 2a der Betreiber von Energieversorgungsnetzen, gegen den ein Missbrauchsverfahren nach § 30 Absatz 2 bereits eingeleitet war.
[2] Kostenschuldner ist auch, wer die Zahlung der Kosten durch eine vor der Regulierungsbehörde abgegebene oder ihr mitgeteilte Erklärung übernommen hat oder wer für die Kostenschuld eines anderen kraft Gesetzes haftet. [3] Mehrere Kostenschuldner haften als Gesamtschuldner.
22(7) [1] Gebühren werden von Amts wegen schriftlich oder elektronisch festgesetzt. [2] Die Gebührenfestsetzung soll, soweit möglich, zusammen mit der Sachentscheidung erfolgen. [3] § 78 ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass die Rechtsbehelfsfrist abweichend von § 78 Absatz 1 Satz 2 mit der Bekanntgabe der Gebührenentscheidung beginnt. [4] § 73 Absatz 1 Satz 1 ist nicht anzuwenden. [5] Eine Festsetzung von Kosten ist bis zum Ablauf des vierten Kalenderjahres nach Entstehung der Schuld zulässig. [6] Die Gebührenschuld entsteht mit Beendigung der Amtshandlung. [7] Bedarf die Amtshandlung einer Zustellung, Eröffnung oder sonstigen Bekanntgabe, so gelten die Zustellung, Eröffnung oder sonstige Bekanntgabe als die Beendigung der Amtshandlung. [8] Abweichend von Satz 4 entsteht die Gebührenschuld, wenn ein Antrag zurückgenommen wird oder sich auf sonstige Weise erledigt, mit der Zurücknahme oder der sonstigen Erledigung. [9] Wird vor Ablauf der Frist ein Antrag auf Aufhebung oder Änderung der Festsetzung gestellt, ist die Festsetzungsfrist so lange gehemmt, bis über den Antrag unanfechtbar entschieden wurde. [10] Der Anspruch auf Zahlung von Kosten verjährt mit Ablauf des fünften Kalenderjahres nach der Festsetzung (Zahlungsverjährung). [11] Im Übrigen gilt § 20 des Verwaltungskostengesetzes in der bis zum 14. August 2013 geltenden Fassung.
(8) 23[1] Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wird ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die Gebührensätze und die Erhebung der Gebühren vom Gebührenschuldner in Durchführung der Vorschriften der Absätze 1 bis 6 sowie die Erstattung der Auslagen für die in § 73 Abs. 1 Satz 4 und § 74 Satz 1 bezeichneten Bekanntmachungen und Veröffentlichungen zu regeln, soweit es die Bundesnetzagentur betrifft. 24[2] Hierbei kann geregelt werden, auf welche Weise der wirtschaftliche Wert des Gegenstandes der jeweiligen Amtshandlung zu ermitteln ist. 25[3] Des Weiteren können in der Verordnung auch Vorschriften über die Kostenbefreiung von juristischen Personen des öffentlichen Rechts, über die Verjährung sowie über die Kostenerhebung vorgesehen werden.
(8a) Für die Amtshandlungen der Landesregulierungsbehörden werden die Bestimmungen nach Absatz 8 durch Landesrecht getroffen.
26(9) Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates das Nähere über die Erstattung der durch das Verfahren vor der Regulierungsbehörde entstehenden Kosten nach den Grundsätzen des § 90 zu bestimmen.
27(10) Für Leistungen der Regulierungsbehörde in Bundeszuständigkeit gilt im Übrigen das Verwaltungskostengesetz in der bis zum 14. August 2013 geltenden Fassung.
Anmerkungen:
1. 13. Juli 2005: Artt. 1, 5 Abs. 2 des Gesetzes vom 7. Juli 2005.
2. 4. August 2011: Artt. 1 Nr. 58 Buchst. a, 8 des Gesetzes vom 26. Juli 2011.
3. 29. Dezember 2023: Artt. 1 Nr. 73 Buchst. a Doppelbuchst. aa, 15 Abs. 1 S. 1 des Ersten Gesetzes vom 22. Dezember 2023.
4. 29. Dezember 2023: Artt. 1 Nr. 73 Buchst. a Doppelbuchst. bb, 15 Abs. 1 S. 1 des Ersten Gesetzes vom 22. Dezember 2023.
5. 29. Dezember 2023: Artt. 1 Nr. 73 Buchst. a Doppelbuchst. cc, 15 Abs. 1 S. 1 des Ersten Gesetzes vom 22. Dezember 2023.
6. 2. September 2016: Artt. 3 Nr. 8 Buchst. a, 16 des Gesetzes vom 29. August 2016.
7. 1. Oktober 2021: Artt. 1 Nr. 57 Buchst. b, Buchst. c, 15 Abs. 2 des Gesetzes vom 16. Juli 2021.
8. 1. Oktober 2021: Artt. 1 Nr. 57 Buchst. c, 15 Abs. 2 des Gesetzes vom 16. Juli 2021.
9. 1. Oktober 2021: Artt. 1 Nr. 57 Buchst. c, 15 Abs. 2 des Gesetzes vom 16. Juli 2021.
10. 30. Juli 2016: Artt. 1 Nr. 25 Buchst. a Doppelbuchst. bb, 13 Abs. 1 des Gesetzes vom 26. Juli 2016.
11. 30. Juli 2016: Artt. 1 Nr. 25 Buchst. a Doppelbuchst. bb, 13 Abs. 1 des Gesetzes vom 26. Juli 2016.
12. 4. August 2011: Artt. 1 Nr. 58 Buchst. b, 8 des Gesetzes vom 26. Juli 2011.
13. 21. Dezember 2018: Artt. 3 Nr. 19 Buchst. a, 15 Abs. 1 des Gesetzes vom 17. Dezember 2018.
14. 4. August 2011: Artt. 1 Nr. 58 Buchst. c, 8 des Gesetzes vom 26. Juli 2011.
15. 29. Dezember 2023: Artt. 1 Nr. 73 Buchst. b, 15 Abs. 1 S. 1 des Ersten Gesetzes vom 22. Dezember 2023.
16. 1. November 2008: Artt. 2 Nr. 15, 5 S. 2 des Zweiten Gesetzes vom 25. Oktober 2008.
17. 29. Dezember 2023: Artt. 1 Nr. 73 Buchst. c Doppelbuchst. aa, 15 Abs. 1 S. 1 des Ersten Gesetzes vom 22. Dezember 2023.
18. 4. August 2011: Artt. 1 Nr. 58 Buchst. d, 8 des Gesetzes vom 26. Juli 2011.
19. 29. Dezember 2023: Artt. 1 Nr. 73 Buchst. c Doppelbuchst. bb, 15 Abs. 1 S. 1 des Ersten Gesetzes vom 22. Dezember 2023.
20. 21. Dezember 2018: Artt. 3 Nr. 19 Buchst. b Doppelbuchst. aa, 15 Abs. 1 des Gesetzes vom 17. Dezember 2018.
21. 21. Dezember 2018: Artt. 3 Nr. 19 Buchst. b Doppelbuchst. bb, 15 Abs. 1 des Gesetzes vom 17. Dezember 2018.
22. 29. Dezember 2023: Artt. 1 Nr. 73 Buchst. d, 15 Abs. 1 S. 1 des Ersten Gesetzes vom 22. Dezember 2023.
23. 8. September 2015: Artt. 311 Nr. 6, 627 Abs. 1 der Verordnung vom 31. August 2015.
24. 4. August 2011: Artt. 1 Nr. 58 Buchst. e, 8 des Gesetzes vom 26. Juli 2011.
25. 4. August 2011: Artt. 1 Nr. 58 Buchst. e, 8 des Gesetzes vom 26. Juli 2011.
26. 8. September 2015: Artt. 311 Nr. 6, 627 Abs. 1 der Verordnung vom 31. August 2015.
27. 1. August 2014: Artt. 6 Nr. 12 Buchst. b, 23 S. 1 des Gesetzes vom 21. Juli 2014.

Umfeld von § 91 EnWG

§ 90a EnWG

§ 91 EnWG. Gebührenpflichtige Handlungen

§ 92 EnWG